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Die bunten Säureblocker hemmen die Bildung der Magensäure. Doch wie gefährlich ist die tägliche Einnahme solcher Protonenpumpenhemmer?

Leider ist die Gabe von Säureblockern, sogenannten Protonenpumpenhemmern oder auch PPI, heutzutage schon alltäglich. Millionen Menschen bekommen sie verschrieben, für viele ist die Einnahme solcher säurehemmenden Medikamente die erste Handlung morgens nach dem Aufstehen.

Aber nicht nur Menschen mit Sodbrennen bekommen diese Pillen verschrieben. Auch als begleitende Maßnahme bei der Gabe von Antibiotika landen Säureblocker mit auf dem Rezept, und lösen unter Umständen mehr zusätzliche Beschwerden aus, als es das Antibiotikum selbst getan hätte.

Die Säureblocker gibt es in kleinen Mengen sogar völlig rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen. Das verleitet natürlich dazu, sie immer parat zu haben. Quasi als Dauerdrops nach dem Essen, falls sich mal wieder das lästige Sodbrennen zeigt.

Nur im Notfall bitte

Nach meiner Diagnose – Reflux, chronische Speiseröhrenentzündung und beginnnendes Barrett Syndrom – hatte ich das Glück, dass mir mein Arzt nicht gleich das lebenslange Rezept für ein Protonenpumpenhemmer Präparat in die Hand gedrückt hat. “Wenn es nötig ist,” gab er mir mit auf den Weg.

Als ich mich in Facebook-Gruppen umsah, stellte ich fest, dass so ziemlich jeder und jede Betroffene dort teilweise schon seit Jahren diese Dinger in sich hineinstopft. Die wenigsten wissen, wie krank diese Pillen machen.

Schlussendlich ist es wirklich hanebüchen: Wenn du Glück hast, ist zwar dein Sodbrennen weg – dafür leidest du unter Umständen an Nebenwirkungen, die kein Zuckerschlecken sind.

Was ist so schlimm an den Säurehemmern?

Die Packungsbeilagen der Säurehemmer/PPI vermitteln dem Patienten, dass durch die Einnahme der Tabletten die Magensäure reduziert wird. Wer an Sodbrennen und Reflux leidet ist heilfroh, wenn das lästige Brennen und die Schmerzen im Brustkorb endlich aufhören. Viele Menschen nehmen ungeachtet der Nebenwirkungen so ziemlich alles in Kauf, ohne an die Folgen zu denken.

Frei verkäufliche Antazida (wie z.B. Rennie)  neutralisieren lediglich relativ schnell die bereits gebildete Magensäure. Wer hin und wieder an Sodbrennen leidet, kann sich mit diesen Mitteln sicherlich ganz gut über den Tag retten. Aber auch hier gilt: bitte keine Dauermedikation.

Echte Säureblocker/PPI hingegen reduzieren die Produktion der Magensäure direkt in den Zellen der Magenschleimhaut. Sie wirken folglich auch nicht direkt nach der Einnahme – wie zum Beispiel Antazida – sondern brauchen einige Zeit. Entgegen der Behauptungen auf den Packungsbeilagen ist es jedoch nicht so, dass diese Protonenpumpenhemmer lediglich die Magensäure reduzieren. Richtig ist, dass sie diese teilweise komplett stoppen.

Es liegt also auf der Hand, wie gefährlich diese säurehemmenden Arzneimittel sind und wie sparsam man damit umgehen sollte.

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Wirkung Antazida

Bei Antazida (wie z.B. Rennie) wird die Magensäure neutralisiert, der ph-Wert des Magens wird angehoben und Beschwerden, die durch Magensäure entstehen, werden gelindert.

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Wirkung Säureblocker/PPI

Die Säureblocker/PPI reduzieren die Produktion der Magensäure direkt in den Zellen der Magenschleimhaut. Teilweise wird die Magensäure Produktion komplett gestoppt.

Magensäure – die ätzende Lösung für unseren Magen

So eklig es klingen mag, aber unser Magensaft enthält ätzende Salzsäure: Die Magensäure, die in den Zellen der Magenschleimhaut gebildet wird. Genau genommen produziert unser Magen täglich etwa zwei bis drei Liter davon. Diese Salzsäure ist für unseren Magen mehr als wichtig.

Neben der Magensäure enthält unser Magensaft aber auch noch weitere wichtige Bestandteile. Außer Wasser finden wir zum Beispiel Verdauungsenzyme – auch Pepsine genannt – die das Eiweiß aus der Nahrung aufspalten. Muzine (Schleimstoffe) binden die Magensäure und schützen dadurch die Magenschleimhaut davor, sich selbst zu verdauen. Das im Magensaft enthaltene Bikarbonat sammelt sich in der Schleimschicht unseres Magens an und schwächt die ätzende Magensäure ab. Der Intrinsic-Faktor ist ein Eiweiß, das die Aufnahme des wichtigen Vitamins B12 ermöglicht.

Zurück zur Magensäure. Eine ihrer Aufgaben ist es, die Krankheitserreger abzutöten, die wir tagtäglich automatisch herunterschlucken. Aber sie leistet noch eine weitere sehr wichtige Arbeit. Die Magensäure bereitet das, was wir essen, für die Verdauung vor.

Wenn man sich jetzt vorstellt, dass die Säurehemmer die Produktion der Magensäure vehement reduziert oder gar stoppt, erkennen wir die Tragweite der Problematik:

  • ohne Magensäure keine Verdauung 
  • ohne Magensäure keine Abtötung der schädlichen Krankheitserreger
  • ohne Magensäure keine Aufnahme des wichtigen Vitamins B12 im Körper

Nebenwirkungen der Säureblocker – Protonenpumpenhemmer

Wie bei fast allen Medikamenten gibt es natürlich auch bei den Säureblockern/PPI Nebenwirkungen, die eher zu vernachlässigen sind. Mal ganz davon abgesehen, wie schädlich es ist, wenn unsere Magensäure durch die Säurehemmer nahezu gestoppt wird, gibt es jedoch noch weitere ernsthafte Nebenwirkungen durch die Einnahme der Tabletten.

  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Magendrücken und Blähungen
  • Nierenschäden
  • Veränderung bzw. Verschlechterung der Leberwerte
  • Infektionsgefahr steigt erheblich an
  • Gefahr von Knochenbrüchen steigt an – gerade im Alter
  • Erkrankung an Demenz
  • Magenschleimhautentzündung
  • Magengeschwüre
  • Auftreten von Allergien gegen Nahrungsmittel
  • Vitamin B12 Mangel – wichtig für Nervenfunktionen, Blutbildung und Zellteilung
  • Chronischer Vitalstoffmangel
  • Nierensteine und Nierenerkrankungen allgemein

Eine Studie der Washington University School of Medicine in St. Louis/Missouri hat gezeigt, dass bei einer langfristigen Einnahme der Säureblocker/PPI sogar mit einem um 50 % erhöhten Sterberisiko zu rechnen ist.

Die Vermutung liegt darin begründet, dass die vielen unterschiedlichen Nebenwirkungen den Körper derart schwächen, dass er keine gesunden Abwehrmechanismen mehr einsetzen kann.

Absetzen der Säureblocker – leichter gesagt als getan

Wer bereits über einen längeren Zeitraum Protonenpumpenhemmer – also Säurehemmer – einnimmt, der kann sie in der Regel nicht einfach von heute auf morgen absetzen.

Das abrupte Absetzen der Säureblocker kann zu einem sehr unangenehmen Säurerebound führen. Das bedeutet, dass die Produktion der Magensäure plötzlich wieder extrem einsetzt. Die Patienten geraten in Panik und beginnen sofort wieder mit der Einnahme der Medikamente.

Ärzte raten zu einem langsamen Absetzen der Protonenpumpenhemmer, also einem langsamen Ausschleichen: die Einnahme erfolgt nicht mehr täglich, sondern nur noch jeden zweiten Tag. Dieser Abstand wird in den folgenden Wochen immer mehr vergrößert, bis man die Einnahme schließlich völlig aussetzt.

Leben ohne Säurehemmer oder PPI

Guter Rat ist teuer, das gilt natürlich auch in diesem Fall. Man kann niemandem vorschreiben, sich für oder gegen die Einnhame der Tabletten zu entscheiden.

Ich habe mich nach meiner Diagnose sehr intensiv damit beschäftigt, welche Nebenwirkungen diese Säureblocker oder Protonenpumpenhemmer mit sich bringen. Bei mir zeigen die PPI sowieso keine große Wirkung und bringen kaum Linderung. Oftmals bekomme ich durch die Einnahme eher noch mehr Beschwerden.

Mal davon abgesehen habe ich beschlossen, dass ich mir zur Pest nicht auch noch Cholera hinzubuchen will – was schlussendlich bei den vielen Nebenwirkungen der Fall wäre.

Meine Entscheidung ist, dass ich mich anders ernähren muss, um gegen das lästige Sodbrennen anzukämpfen. Als erstes habe ich meinen Kaffeekonsum drastisch reduziert. Außerdem achte ich darauf, dass ich hauptsächlich basische Produkte esse. Hierfür habe ich mir eine Liste mit den wichtigsten Säure-Basen-Werten erstellt, die du dir auf meinem Blog gerne downloaden kannst.

Meine Rezepte für basische Ernährung findest du auf meinem Blog unter der Kategorie “Sanfte Ernährung”.

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