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Saures Aufstoßen, brennen in der Magengegend. Typische Anzeichen für Reflux. Doch woran erkenne ich den stillen Reflux?
Bei vielen Patienten verläuft der Reflux nicht nach den klassischen Symptomen. Sie haben kein saures Aufstoßen oder Brennen in der Speiseröhre. Das führt dazu, dass diese Menschen zunächst falsch oder gar nicht behandelt werden, da eine genaue Diagnose oft schwierig ist.
Was ist stiller Reflux?
Beim klassischen Reflux leiden die Patienten unter saurem Aufstoßen, ständigem Sodbrennen und häufig auch unter einem Druckschmerz hinter dem Brustbein. Der stille Reflux hingegen bleibt oftmals über sehr lange Zeit unerkannt. Mit zum Teil fatalen Folgen. Denn die Magensäure richtet trotzdem ungehindert Schäden in der Speiseröhre an.
Beim stillen Reflux dringt die gefährliche Magensäure sowohl bis in die oberen Atemwege als auch in den hinteren Mundbereich vor. Viele Patienten, die von stillem Reflux betroffen sind, klagen über ständige Atemwegsinfektionen und immer wiederkehrende Heiserkeit, denn die Magensäure greift den Kehlkopf und die Stimmbänder an.
Während man beim klassischen Reflux davon spricht, dass die Magensäure in flüssiger Form auftritt, so spricht man beim stillen Reflux von der gasförmigen Form.
Welche Symtome können auf stillen Reflux hinweisen?
Die meisten Symptome, unter denen Patienten mit einem stillen Reflux leiden, deuten zunächst nicht auf eine Refluxerkrankung hin. Deshalb ist es besonders schwierig, sie richtig einzuordnen.
Diese Symptome und Beschwerden treten sehr häufig auf:
- ständige Atemwegserkrankungen und Husten
- häufige Heiserkeit
- vermehrte Hals- und Rachenentzündung
- Kehlkopfentzündung
- vermehrte Schleimbildung und Räusperzwang
- Kloßgefühl im Hals mit Schluckbeschwerden
- wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündung
- Asthma
- Atemprobleme
Diagnose oftmals langwierig
Die genaue Diagnose eines stillen Reflux ist oftmals schwierig und auch langwierig, da die Symptome übergreifend sind. Nicht jede Halsentzündung weist auf eine Refluxerkrankung hin, nicht jeder Asthmaerkrankte leidet an Sodbrennen.
Die Wahl des Arztes ist hierbei sehr wichtig. Wenn die oben genannten Beschwerden häufig wiederkehren und sich nicht eindeutig erklären lassen, sollte man auf jeden Fall einen Facharzt aufsuchen.
Der Gang zum HNO – Hals-Nasen-Ohrenarzt – kann hier weiterhelfen. Er kann klären, ob die permanente Heiserkeit oder die ständigen Halsschmerzen auf eine Refluxerkrankung schließen lassen.
Eine Magenspiegelung gibt näheren Aufschluss darüber, wie weit der Reflux eventuell schon Schäden angerichtet hat. Bei einer ph-Metrie wird der ph-Wert – also der Säurewert – in der Speiseröhre gemessen. Die Breischluck-Untersuchung liefert Ergebnisse darüber, ob Einengungen von außen, Narben in der Speiseröhre, Funktionsveränderungen o.ä. vorliegen.
Aus eigener Erfahrung
Auch ich hatte anfangs Symptome, die ich niemals mit einer Reflux Erkrankung in Verbindung gebracht hätte. In den letzten Jahren klagte ich oft über Heiserkeit und Halsschmerzen. Die Beschwerden waren aber meistens genauso schnell wieder verschwunden, wie sie auftraten.
Irgendwann kamen jedoch auch massive Magenprobleme hinzu. Mir war oft übel nach dem Essen, ich fühlte mich wie ein aufgeblasener Ballon und ich hatte teilweise extreme Schmerzen im Brustkorb. Der Gedanke, an stillem Reflux zu leiden, kam mir jedoch nie.
Da ich seit fast 20 Jahren eine Fundoplikatio habe – auch künstlicher Magenpförtner genannt – habe ich mich zu einer Magenspiegelung entschieden. Seit meiner Operation habe ich regelmäßig kontrollieren lassen, ob alles noch an seinem Platz sitzt. Die letzte Spiegelung war jedoch schon mehrere Jahre her.
In meinem Fall brachte die Magenspiegelung das Ergebniss, dass ich an einer chronischen Speiseröhrenentzündung mit Reflux erkrankt bin. Die Schleimhaut meiner Speiseröhre ist bereits krankhaft verändert – man spricht auch von einem Barrett Syndrom. Zum Glück ist nur ein kleines Areal beschädigt und ich hoffe, dass sich dies wieder zurückbildet.
Du hast selbst immer wieder die oben angesprochenen Probleme? Eine Magenspiegelung bringt erste Ergebnisse, ob du an einem stillen Reflux oder an einem klassischen Reflux erkrankt sein könntest. Die Magenspiegelung wird heute auf Wunsch unter einer kleinen Narkose durchgeführt. Du musst also keine Bedenken haben, dass du davon viel mitbekommst. Je früher du dich untersuchen lässt, umso schneller kannst du einer ernsthaften Erkrankung vorbeugen.
Spezielle Reflux-Zentren oder Spezialkliniken bieten die volle Diagnostik und stehen beratend zur Seite:
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