Verhüten – aber richtig: Worauf muss ich dabei in den Wechseljahren achten?

Wenn die Wechseljahre beginnen, kommen unweigerlich auch Fragen zur weiteren Verhütung auf. In jungen Jahren waren wir Frauen noch bereit, alles in uns hineinzuwerfen. Aber nun stellen sich viele von uns die Frage, welche Möglichkeiten sich bieten, um zu verhüten. Gottvertrauen ist wirklich nicht angebracht, wenn wir in einem Alter schwanger werden würden, in dem wir eigentlich schon den Großmutter-Status einnehmen könnten. Aber was tue ich nun mit meinem noch vorhandenen Eisprung und meinem Wunsch nach Sex?

Ausbleiben der Regel? Werde jetzt nicht leichtsinnig.

Bei vielen von uns setzt zu Beginn der Wechseljahre die Regelblutung aus. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass wir nun auch nicht mehr schwanger werden können. Eisprünge können durchaus noch vorkommen – und das bis zu einem Jahr nach der letzten Monatsblutung. Unsere Hormone tanzen Tango und Blues gleichzeitig und haben ihre ganz eigene Laune. Das AMH – auch Anti-Müller-Hormon genannt – kann zwar gemessen werden, gibt aber keinen aussagefähigen Rückschluss darauf, ob wir noch schwanger werden können oder nicht.

Ein bisschen wie Katz und Maus spielen? Allerdings, und zwar gewaltig. Wir sind zu Alt zum Kinder kriegen, aber nicht alt genug, um endlich mal die Verhütung den Jüngeren zu überlassen. Blöde Kiste wie ich finde.

Hüte dich vor der falschen Verhütung

Bisher kamst du vielleicht ganz wunderbar mit der natürlichen Verhütungsmethode klar: Temperatur messen, Hormonmessgeräte usw. Hat super geklappt. Aber jetzt bitte nicht mehr, denn der Hormonspiegel lässt dich ab sofort richtig im Stich. Und das Messen deiner Temperatur bekommt außerdem den Feind „Schleimsymptom“, der deine Temperaturkurve ordentlich aus dem Gleichgewicht bringt.

Die meisten Frauen haben jahrelang die vielen Vorteile der Pille genossen. Wenn man auf einige Punkte wie Durchfall und Erbrechen geachtet hat, galt sie doch immer als sehr sicher und war auch gut verträglich. Doch auch hier gilt ab sofort: bitte nicht mehr. Warum? Die Pille birgt ein erhöhtes Risiko für Thrombose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit zunehmendem Alter steigen diese Risiken und werden durch die Einnahme der Pille zusätzlich erhöht. Wenn schon Pille, dann solltest du auf die Minipille zurückgreifen. Nachteil hierbei: du musst sie immer zum gleichen Zeitpunkt einnehmen und sie duldet kein Verschieben.

Zurück zu Kondom oder Diaphragma?

Bei wechselnden Partnern ist das gute alte Kondom sowieso die beste Wahl – eventuell auch zusätzlich zu anderen Verhütungsmethoden. Doppelt gemoppelt hält besser. Es schützt vor Krankheiten, aber richtig und vernünftig angewendet eben auch vor einer Schwangerschaft. Aber: Es kann auch ausbremsen, wenn einer von beiden nochmal schnell aufstehen und die Kondome holen muss. Außerdem hemmt es auch die Empfindung, das ist nicht zu verleugnen.

Das Diaphragma ist eine sogenannte Barrieremethode. Eine kleine Gummikappe aus einem flexiblen Ring, der mit Silikon überspannt ist. Bei der Verwendung gibt es einiges zu beachten. Da man die Größe des Diaphragma genau anpassen muss, ist es nicht mal eben ausgesucht und eingesetzt. Auch die richtige Anwendung und der exakte Sitz sind entscheidend, um die gleiche Sicherheit wie das Kondom zu bieten.

Wenn du in einer festen Partnerschaft bist, wirst du sicherlich nicht gerade begeistert sein, wenn plötzlich wie in alten Zeiten eine Packung Kondome oder ein Diaphragma neben deinem Lieblingsbuch auf dem Nachttisch liegen. Bleibt also die Frage, ob du dich damit wieder anfreunden magst.

Die Spirale

Hier unterscheidet man zwischen der Kupfer- und der Hormonspirale. Der Vorteil der Kupferspirale ist, dass sie nicht in deinen Zyklus eingreift. Du bekommst also nach wie vor deine Periode und kannst am Ausbleiben deiner Regelblutung erkennen, dass sich deine Zyklus verändert und deine Periode vermutlich bald ganz ausbleibt.

Anders ist es bei der Hormonspirale. Sie enthält das Hormon Gestagen und gibt dieses über einen Zeitraum von fünf Jahren in die Gebärmutter ab. Wenn du während deiner Periode unter starken Blutungen leidest, dann ist die Hormonspirale eine gute Wahl. Die Hormone in der Spirale sorgen dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nicht so stark aufbaut. Das heißt, du hast weniger starke Blutungen, eventuell bleibt die Periode sogar ganz aus. Dein Zyklus wird jedoch durch die Hormonspirale weniger beeinflusst.

Unbeschwert und ohne Verhütung: Ab wann ist daran zu denken?

Ich muss dich enttäuschen. Einen fixen Zeitpunkt kann dir leider niemand nennen. Wenn du keine hormonellen Verhütungsmethoden verwendest und auch keine Hormone gegen die Wechseljahresbeschwerden einnimmst, dann spricht man von einem natürlichen Zyklus.

Frauenärzte geben den Tipp: Wenn die letzte Periode vor deinem 50. Lebensjahr war, solltest du auf jeden Fall noch gut zwei Jahre lang an die Verhütung denken. Hattest du deine letzte Periode erst nach deinem 50. Geburtstag, raten die Frauenärzte dazu, noch wenigstens ein Jahr zu verhüten.

Hast du Hormone eingenommen oder hormonell verhütet? Dann hast du keinen natürlichen Zyklus und die Ratschläge sehen etwas anders aus. Im Normalfall wird empfohlen, dass du auf jeden Fall bis zum Erreichen deines 52. Lebensjahres deine Verhütung im Griff haben sollst. Setzt du die Hormone ab – dies gilt auch für die Pille oder die Hormonspirale – und bekommst über mehrere Monate keine Periode mehr, dann solltest du zur Sicherheit eine Hormonbestimmung beim Frauenarzt durchführen lassen. Dieser gibt dir dann Aufschluss darüber, ob du nochmal schwanger werden könntest oder ob du nun endlich die Verhütung in den Wechseljahren einstellen kannst.

Verantwortung für sich selbst übernehmen

Wenn man die Zeit der Wechseljahre betrachtet, ist sie doch eigentlich nicht anders als in der Teenager-Zeit. Jede Frau – und sicher auch jeder Mann – wünscht sich den größtmöglichen Schutz gegen eine Schwangerschaft. Keine Frau möchte gerne mit 16 oder 18 Jahren schon die Verantwortung für ein neues Lebewesen übernehmen. Man ist noch in der Ausbildung oder hat auch vielleicht noch garnicht den richtigen Partner für ein gemeinsames Kind gefunden.

In den Wechseljahren ist es dann eher umgekehrt, aber trotzdem ähnlich. Bei vielen sind die Kinder aus dem Haus oder gehen langsam ihre eigenen Wege. Man hat wieder mehr Freiraum für sich selbst und wäre auch schlussendlich zu alt für ein Kind.

Wenn du bei der Verhütung in den Wechseljahren auf die wichtigen Dinge und vor allem auch auf deinen Körper achtest, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Und die Begleiterscheinungen der Wechseljahre lösen sich irgendwann auch in Luft auf.

Take care of your body. It’s the only one you’ve got.

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