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Der kleine Waldi möchte aus dem Gewissen abgeholt werden. Wenn der Schweinehund mal wieder zugeschlagen hat.
Kaum haben wir uns etwas vorgenommen, kommt er um die Ecke geschlichen: unser innerer Schweinehund. Er ist immer Schuld, wenn wir unsere Vorhaben ganz schnell wieder vergessen. Der Schweinhund wurde als Übeltäter entlarvt.
Hörst du das Bellen in dir?
Erst neulich saß ich in einer lockeren Runde mit zahlreichen Damen auf einem Frauen-Netzwerk-Stammtisch. Ein Impulsvortrag brachte uns zum Nachdenken über unseren inneren Schweinhund. Haben wir ihn überhaupt und wenn ja, welchen Schaden richtet er so an? Schimpfen wir ihn gelegentlich so richtig aus oder gehen wir eher liebevoll mit ihm um?
Gute Vorsätze machen wir nicht nur für das neue Jahrt. Jeden Morgen beim Aufstehen machen wir Pläne für den bevorstehenden Tag. Wir schwören schon beim ersten Berühren des Vorlegers vor dem Bett, heute Abend ganz sicher endlich früher ins Bett zu gehen. Und außerdem wollten wir schon lange abends den Fernseher auslassen und zum Buch greifen. Da wäre auch noch die Joggingstrecke, die uns schon lange nicht mehr persönlich begrüßt hat.
Der Tag ist vorbei, die Füße liegen gemeinsam mit dem Rest unseres Körpers auf der Couch. Eingekuschelt in die Lieblingsdecke stellen wir mit Entsetzen fest, dass die Uhr schon wieder fast Mitternacht anzeigt. Es war nicht das gute Buch, das uns so lange gefesselt hat, sondern das Fernseh-Programm. Und die Laufschuhe haben dort gestanden, wo sie immer stehen. Seit Monaten.
Mit dem inneren Schweinehund ist es wie mit fast allem in unserem Leben. Erst wenn selbst die Sporthose zu eng wird, beginnen wir wieder mit dem Laufen. Die Ernährungsumstellung nehmen wir erst in Angriff, wenn es uns wirklich schlecht geht. Den Kleiderschrank entrümpeln wir nur, damit wir keinen zweiten Schrank dazukaufen müssen. Eine Beziehung beenden wir oftmals erst dann, wenn sie uns bereits krank gemacht hat und die Flucht die einzige mögliche Option darstellt.
Ballast abwerfen
Irgendwo bellt meist erstmal der innere Schweinhund und ruft uns zu: „Hey, so schlimm ist es doch gar nicht. Anderen geht es viel schlechter. Und so dick bist du auch wieder nicht. Wer weiß, morgen suchst du die Hose, lass sie im Schrank hängen.“
Vieles wäre vermutlich leichter in unserem Leben, wenn wir es nicht allzu lange mit uns herumtragen würden. Manches belastet uns viele Wochen, Monate oder gar Jahre, weil der Hund einfach zu laut bellt.
Beim Ausmisten – egal ob im Leben oder in den Schränken – gilt es, Prioritäten zu setzen. Was stört uns der Berg Wäsche vor der Waschmaschine, wenn draußen die Sonne lacht? Warum die Küche direkt nach dem Kochen putzen, wenn der Liebste mit dem Rotwein am Esstisch auf dich wartet? Und was sind schon ein paar Kilos zu viel, solange wir noch herzhaft lachen können.
Wichtig sind die Dinge, die unser Leben, unsere Seele und unsere Gesundheit belasten. Ab und an sollten wir mit unserem inneren Schweinhund ins Gericht gehen und ihm unsere Sichtweise erklären. Ihm klare Grenzen setzen, wann er bellen darf und wann nicht.
Wir sollten unseren Waldi mal an die Leine nehmen und mit ihm Gassi gehen. Los gehts!
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