Vollzeit-Mütter. Rund um die Uhr ansprechbar, immer im Einatz. Damit die Kinder nicht auf der Strecke bleiben, geben viele Frauen ihren Beruf auf. Ohne darüber nachzudenken, welche Konsequenzen das für ihre Rente bedeutet.
Erst neulich habe ich einen Bericht im Radio gehört, in dem ein Anwalt für Familienrecht ganz klar gesagt hat, dass sich Frauen oft blauäugig in – gut gestellte – Ehen begeben. Sobald die Kinder kommen, wird auch schnell der Familie zuliebe der Beruf an den sprichwörtlichen Nagel gehängt. Babypause nennt man das heutzutage so schön. Solange Frau nach gewisser – möglichst kurzer – Zeit wieder ins Berufsleben einsteigt, ist das auch eine gute Wahl.
Rente für Mütter – leider nein
Viele Mütter – zu diesen gehöre auch ich – gehen der Familie zuliebe nicht zurück in den Berufsalltag. Wie die meisten Mütter habe ich mir auch nie Gedanken darüber gemacht, wie sich das mal irgendwann auf meine Altersversorgung auswirkt. Doch dann stellt man fest, dass Papa Staat es zwar ganz besonders lobpreist, wenn Frau viele Kinder bekommt. Aber einen Rentenausgleich gibt es für diese Erziehungszeiten nicht bzw. ist dieser eher lächerlich. Am Ende bleibt die Frage offen, was ich denn als Hausfrau und Mutter für Rentenansprüchen aus dieser Zeit zu erwarten habe? Antwort: so gut wie nichts!
In einer Fernseh-Show wurde einmal mit versteckter Kamera ein fingiertes Bewerbungsgespräch gezeigt. Die Bewerber – alle Männer – bekamen einen Job vorgestellt. Ohne Berufsbezeichnung – lediglich die Aufgaben, die erfüllt werden sollten, wurden vorgetragen. Arbeitszeiten, Anforderungen usw. Erst zum Schluss wurde den Bewerbern gesagt, dass es sich um eine Vollzeit-Stelle handelt, es dafür aber keinen Lohn gäbe. Alle Bewerber sind aufgestanden und geflohen. Berufsbezeichnung: Hausfrau und Mutter!
Liegen Mütter nur auf der Couch?
Das Frauenmagazin emotion (Ausgabe 12-2015) schreibt einen ganz ernüchternden Bericht darüber. Hier kann man lesen, dass eine Frau, die 15 Jahre einen Minijob ausgeübt hat, später 70 Euro/Rente pro Monat hierfür angerechnet bekommt. Offenbar ist sie nach der Ausübung ihres Minijobs am Nachmittag zu Hause und vermisst der Länge nach die Couch, eingehüllt in eine kuschelige Decke und einem guten Buch in der Hand!
Ich hatte nicht einmal einen solchen Minijob, da ich neben drei Kindern auch jahrelang noch dem Hund das gute Benehmen beigebracht habe. Ohne meine motorisierte Hilfe wären unsere Kinder außerdem nicht in die umliegenden Schulen bzw. in den Kindergarten gekommen, da es keine öffentlichen Verkehrsmittel gab. Ich beschwere mich nicht, denn ich habe das alles wirklich sehr gerne gemacht.
Während der Trennung stellte ich fest, dass ich in Sachen Altersversorgung schlichtweg vergessen wurde. Auch der Wechsel von der gesetzlichen Krankenkasse in eine private Krankenkasse war ein Schritt, den ich (mit-)gegangen bin. Da ich nicht berufstätig war, habe ich mir da keine Gedanken darüber gemacht und bin der Familie gefolgt. Ein Fehler, der mir heute nicht nur Steine, sondern gleich ganze Berge in den Weg legt.
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